Doppelt hell an dunklen Ufern
Zwei historisch
anmutende Figuren aus Drahtgewebe stehen am Ufer der Insel
und auf dem Wasser. Sie sind leicht stilisiert, aber erkennbar
als Reminiszenz an die Zeit der Parkgründung. Sie unterstreichen
den bühnenartigen Charakter der Insel
und fügen sich in das bereits vorhandene Ensemble des
klassizistischen Pavillons mit der Plastik ein. Durch das
halbtransparente Material werden sie zur Erscheinung, zur
Ahnung davon, wie viele Menschen schon in diesem Park lustwandelten.
Dazu gehörte auch Clara Schumann (geb.
Wieck), die am 12.9.1840 gegen den Willen Ihres Vaters,
ca. 90 Jahre nach der Entstehung des Abtnaundorfer
Parks, Robert Schumann in der Schönefelder
Dorfkirche geheiratet hatte. Clara Schumann kannte diesen
Park sehr gut, wohnte doch in der Nähe eine gute Freundin.
Wegen Geldsorgen verließ die Familie Schumann 1844
die Stadt Leipzig und zog nach Dresden, 1850 nach Düsseldorf.
In dieser für die Familie schwierigen Zeit war es Clara,
die u.a. mit Konzertreisen nach Dänemark und Russland
die Situation verbessern konnte. Doppelt hell an dunklen
Ufern.
Installation (Stahl,
Drahtgewebe)
Im Auftrag des Zweckverbands Parthenaue (Stadt-Land-Kunst)
Leipzig 2007, Mitarbeit: Thomas Henniges