Schwebende
Schale
Auf langen, dünnen Glasfaserstäben stecken unterschiedlich
geformte Bruchstücke, die in ihrer Summe und Anordnung
die Form einer zwei Meter großen, gewölbten Schale
ergeben. Die Stäbe schwanken leicht je nach Windlage,
die Formen verwirren und entwirren sich. Dadurch verschwimmt
die doch so robust erscheinende Schale als Ganzes, wird Teil
einer Unwirklichkeit. Es ist ein Spiel mit Illusionen,
mit virtuellen und realen Welten, mit Struktur und Chaos.
Die Installation thematisiert das Materielle und das Immaterielle,
die Fragilität vermeintlicher Stabilität. Sie spielt
mit unserem Erstaunen vor schierer Größe, unserem
Respekt gegenüber gesetzter Monumentalität. Dabei
steht alles in Frage, die Zeiten sind unsicher.
Zugleich ist diese Installation eine Hommage an vergangene
Gartenkunst, an deren bewusst gesetzte, in die Umgebung integrierte
Skulpturen und Architekturelemente. Sie schlägt damit
einen thematischen Bogen von der urbanen Selbstsicherheit
zur strukturellen Ungewissheit. Nichts ist vergänglicher,
als Menschenwerk.
Die Schale ist nur noch Illusion. Ihre ursprüngliche
Funktion, Wasser zu speichern, ist verloren gegangen. In der
Mitte der Verkehrsinsel wird sie umkreist von den Statussymbolen
der Moderne.
Gefangene Beute.
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